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Rücktritt unseres beliebten Bezirksamtsleiters Markus Schreiber

Die SPD Bezirksfraktion hat mit großem Respekt auf den Amtsverzicht von Markus Schreiber reagiert.


12.02.2012 Allgemein, Bezirk

Mit seiner persönlichen Entscheidung übernimmt er die politische Verantwortung für Fehler in seinem Bezirksamtsbereich, die im Zusammenhang mit dem tragischen Tod von Chantal zu Tage getreten sind. Das ist ausdrücklich anzuerkennen. In den letzten drei Wochen ist darüber ein bisschen in Vergessenheit geraten, dass Markus Schreiber im vergangenen Jahrzehnt – teilweise in Bezirkskoalitionen mit CDU und GAL – auch viel Positives für den Bezirk Mitte, der zudem mehr als andere Bezirke mit großen sozialen Problemen konfrontiert ist, auf den Weg gebracht hat. Bis zuletzt hatte Markus Schreiber die volle Unterstützung aller 25 SPD Bezirksabgeordneten.Am 23.02.2012 ist auch Johannes Kahrs, nach 18 Jahren (!) als Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, zurücktreten. Sein Nachfolger ist Ralf Neubauer aus Finkenwerder.

Wortlaut der Rücktrittsrede von Markus Schreiber am 10.02.2012:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine sehr geehrten Damen und Herren,nach einem guten, ausführlichen Gespräch mit dem Bürgermeister, habe ich ihn heute darum gebeten, dass mich der Senat mit Ablauf des 10. Februar 2012 als Bezirksamtsleiter abberuft. Der entsetzliche Tod eines elfjährigen Mädchens unter den Augen meines Jugendamtes, meines Bezirksamtes, belastet mich so stark, dass ich nicht weiter Bezirksamtsleiter sein will.Eine Weile dachte ich, dass es klug und richtig wäre, die Ermittlungen der Innenrevision und der Staatsanwaltschaft abzuwarten, die Ergebnisse auszuwerten und erst dann eventuelle Konsequenzen zu ziehen, zu denen ich auch immer bereit war.

Aber gleichgültig wie die Ergebnisse aussehen, kann ich nicht im Amt bleiben. Es gilt, Schaden vom Bezirksamt, vom Senat, vom Bürgermeister und von der Hamburger SPD abzuwenden.Ich übernehme die politische Verantwortung für die Versäumnisse meines Amtes im Zusammenhang mit dem Tod von Chantal.

Dass ich mich zunächst auf Aussagen meiner Mitarbeiter verlassen habe, dass es Chantal noch kurz vor ihrem Tod körperlich gut ging, war ein Fehler, weil der Eindruck entstanden ist, es sei alles gut. Und es war natürlich nicht alles gut.

Natürlich bedaure ich, dass meine über zehnjährige Zeit als Bezirksamtsleiter unter diesen tragischen Umständen endet. Mich hat diese Aufgabe erfüllt und ich habe versucht, das Beste für den Bezirk Hamburg-Mitte zu geben. Gemeinsam mit meinen Mitarbeitern – denen ich herzlich danke – habe ich viel für den Bezirk erreicht. Ein unglaublicher Rückhalt in der Bevölkerung, eine Mehrheit in der Bezirksversammlung bis zum heutigen Tage und der Zuspruch meiner Mitarbeiter bilden die solide Grundlage dafür, dass ich heute einen Schlusspunkt setzen kann.

Der Bezirk Hamburg-Mitte beherbergt viele soziale Brennpunkte. Schon deshalb kann man leider auch zukünftig tragische Fälle nicht vollkommen ausschließen. Morgens aufstehen zu müssen mit dem Gefühl, hoffentlich ist heute kein Kind in meiner Verantwortung gestorben, möchte ich nicht mehr.

Gut wäre es, wenn über die Tatsache, dass es keinen Bezirksamtsleiter Schreiber mehr gibt, nicht die zu ziehenden Konsequenzen vergessen werden. Die Zusammenarbeit mit freien Trägern und der Umgang mit der sogenannten „milieunahen Unterbringung“ müssen grundlegend geändert werden. Das wird schwer, aber ist zwingend und ich wünsche allen Verantwortlichen dabei den notwendigen Erfolg.

Es darf in der Tat nicht zur Tagesordnung übergegangen werden!


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